Seniorenzentrum „+ 70“

Seniorenzentrum „+70“
 
Die demographische Entwicklung in Deutschland beeinflusst sehr stark die Entwicklungen im Gesundheitswesen. Egal, ob Kranken- oder Pflegeversicherungen, der Fortschritt in der Medizin und das damit verbundene „Älterwerden“ der Menschen sind wesentliche Kostenfaktoren im Gesundheitswesen.
 
Nicht nur dass die älteren Menschen höhere Kosten in der Erhaltung ihrer Gesundheit verursachen, was für alle Versicherungsträger ein großes Problem darstellt, sondern auch, dass die Generation der heute 60 bis 80-jährigen deutlich mehr „Einkommen“ zur Verfügung hat, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war und dieses durchaus auch bereit ist für einen angenehmen Lebensabend einzusetzen, was sich in den nächsten Jahren weiter verstärken wird, sollte Mut machen, hier neue Wege zu gehen, neue Konzepte anzubieten.
 
Schaut man sich aber im Markt um, so findet man sehr selten auf ältere Menschen abgestimmte Konzepte, welche diesen von diesen auch genutzt werden und vor allem wohnortnah umsetzbar sind. Hier sind neue innovative Ideen gefordert, Standorte sind genügend vorhanden.
 
Folgende strategischen Ziele sind als Grundlage für die Ausgestaltung eines solchen Zentrums anzusehen:

  • Ansiedlung solcher Zentren in direkter Anbindung an Seniorenresidenzen, Wohnstifte, Seniorenwohnheime und -pflegeeinrichtungen
  • Mangelversorgung an 90% der o. a. Standorte in Deutschland beheben.
  • Aufbau und Ausbau der Behandlung von chronischen Erkrankungen (gezieltes Disease Management) in Verbindung mit den Möglichkeiten neuer Versorgungsstrukturen wie Integrierte Versorgung und Medizinischer Versorgungszentren.
  • Durchgängige prozessorientierte Behandlung der Erkrankungen unter Einbeziehung der verschiedensten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten
  • Kundenorientierung gerade auch im Hinblick auf eine zeitliche Optimierung der einzelnen Prozesse
  • Angebote auch für die mobile und immobile ältere Generation außerhalb dieser Einrichtungen
  • Einführung von sektorübergreifenden Qualitätsstandards
  • Ergänzende Implementierung präventiver und rehabilitativer Bereiche
  • Ausbau von medizinischen Leistungen des Selbstzahlerbereiches, Wellness und Fitness für Senioren
  • Enge Kooperation mit anderen ambulanten, stationären und rehabilitativen medizinischen Einrichtungen sowie anderen ergänzenden und unterstützenden Gesundheitseinrichtungen.

 
Ergänzend zu den ärztlichen Praxen ist es sinnvoll, weitere unterstützende medizinische Einrichtungen im Seniorenzentrum zu etablieren. Nur so ist eine umfassende medizinische Versorgung mit hohen Qualitätsstandards zu realisieren. Zusätzlich sollten verschiedene Selbstzahlerbereiche eingebunden werden. Weitere unterstützende Einrichtungen, wie eine Fußpflege oder etwa ein ambulanter Pflegedienst runden die Patientenversorgung ab.
 
Generell sollte eine Analyse der örtlichen Strukturen einer Umsetzung des Projektes vorgeschaltet werden, um die optimale Besetzung des Seniorenzentrums „60+“ im Hinblick auf Bedarf und Konkurrenzsituation zu erzielen. Nach unseren Erfahrungen ist folgende Aufstellung in vielen Fällen sehr nah an Bedarf und Realität sowie den Bedürfnissen orientiert:

  1. Hausärztlicher Bereich mit
    • Allgemeinmedizinern und/oder Hausärztlichen Internisten, wenn möglich mit Schwerpunkt z. B. Diabetologie / Geriatrie / Naturheilkunde
    • Facharztinternist Schwerpunkt Kardiologie / Angiologie
    • Orthopädie / Chirurgie
    • Urologie
    • Neurologie
    • HNO
    • Augenheilkunde (evtl. Dependance)
    • Zahnarzt
  2. Zentrum für Gesundheitsförderung – „dem ältern Menschen ein Gesundheitsgefühl vermitteln“
    Freizeitzentrum für den älteren Menschen
    • Physiotherapie, Medizinische Fitness für ältere Menschen
      Spezielle Angebote:
      o Gruppen
      o Yoga
      o Selbstzahler
    • Prävention und Selbstzahlerbereich
    • Bistro als Kommunikationsplattform
      o Freizeit
      o Seminare
      o Aktivitäten
      o Gespräche
      o Vorträge
      o Kultur
      o Wanderungen
      o Führungen
      o Seniorensport
  3. Ergänzende Einrichtungen
    • Apotheke – neben den notwendigen Arzneimitteln des täglichen Bedarfs sowie für chronische Erkrankungen sollte ein großes Angebot an gesundheitsunterstützenden Produkten vor allem aus dem Selbstzahlerbereich („Wohlfühlprodukte“) angeboten werden
    • Ein „Sanitätshaus in der Apotheke“ deckt den Bedarf an mobiltäts- und durchblutungsfördernden Produkten, Kompressionsstrümpfen u. ä.
    • ambulanter Pflegedienst
    • Optiker / Hörgeräteakkustiker (abhängig von Fachärzten)
    • Kosmetik, Friseur
    • Cafeteria

Betriebsgesellschaft
 
Wird im Rahmen eines solchen Zentrums für Gesundheit eine bestimmte Größe erreicht, sollte man für ein optimales Management über die Gründung einer Betriebsgesellschaft nachdenken.
Näheres hierzu finden Sie unter den Punkten Medizinisches Kompetenzzentrum (AMK) sowie Betriebskonzept.